Neubau an der St. Johannes Str. in Garrel

Garrel. Das Dorfbild Garrels ist stark im Wandel. Das gilt nicht nur für die Hauptstraße, auch in zweiter Reihe gibt es Veränderungen. Die VR-Bank in Südoldenburg hat an der St. Johannes Straße 4 einen vierstöckigen Neubau erstellt. Eine Änderung des Bebauungsplanes macht jetzt eine Bauweise mit bis zu vier Stockwerken möglich. Bei dem Neubau der Bank wurde beim Baustil, der Optik und der Bauausführung bewusst darauf geachtet, dass das Wohn- und Geschäftshaus zur Bank gehört und dies optisch sichtbar ist.
Seit dem 1. März ist der Neubau bezugsfertig. Vermietet werden zwei Großtagespflegen und zwölf Wohnungen. Im Erdgeschoss befinden sich zwei Großtagespflegen (Räumlichkeiten für Tagesmütter) und zwei Wohnungen. Im ersten und zweiten Obergeschoss gibt es je vier Wohnungen. Die beiden Penthouse-Wohnungen im Dachgeschoss, fünf Wohnungen und eine Großtagespflege sind bereits vermietet.
Das hochwertige Wohn- und Geschäftshaus wurde in KFW55-Bauweise erstellt. Alle Einheiten sind mit einer Gegensprechanlage inklusive Türöffner ausgestattet. Die großzügige Raumaufteilung ist gut durchdacht. Die Fenster sind dreifach verglast. Die Fußbodenheizung ermöglicht eine optimale Raumnutzung. Elektrische Jalousien und die Be- und Entlüftungsanlage sorgen für einen hohen Wohnkomfort. Im Keller ist jeder Einheit ein abschließbarer Abstellraum zugeordnet. Der Fahrrad- und Müllraum wird gemeinschaftlich
genutzt. Die Wohnungen haben eine Größe von 88 bis 100 Quadratmeter.
Die Tagesmütter Susann Giese und Tanja Thoben, die bislang in privaten Räumen Kinder betreuten, haben gemeinsam die „Krabbelwiese“ eingerichtet. Bis zu zehn Kinder können die beiden Tagesmütter betreuen. Zur Verfügung stehen ein Gruppenraum mit Küchenzeile, ein Ruheraum, ein Büro, ein Kinderbad mit Wickeltisch und ein Personal-WC. Die Küchenzeile im Gruppenraum, der Wickeltisch im Kinderbad und ein Spielgerät für den Garten stellt die Bank zur Verfügung.
Für die „Krabbelwiese“ und für die zweite Gruppe gilt: Die Tagesmütter bringen ihre eigenen Schützlinge mit. Sollte ein Platz frei werden, haben die „Bankmütter" die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die Entscheidung über die Vergabe freier Plätze liegt jedoch bei der Tagesmutter.

Zwei Jahre haben die Bauarbeiten gedauert. Planung und Vergabe der Bauwerke wurden vor der durch Corona verursachten Preisexplosion vergeben. So konnte der Finanzrahmen von drei Millionen Euro eingehalten werden. Warum baut eine Bank ein Wohn- und Geschäftshaus? „Wir haben unsere strategische Ausrichtung den Veränderungen des Marktes, verursacht besonders durch die Null-Zins-Politik, angepasst“, begründet Vorstandsmitglied Ludger Ostermann den Bau. Man suche nach Möglichkeiten, die Kundengelder so anzulegen, dass ein Gewinn zu erzielen sei. „Als Gewinnmarge haben wir zwei Prozent festgelegt“, sagt Ludger Ostermann. Man wolle Wohnraum zu erschwinglichen Mieten bauen. Da dies bei der angedachten Baumaßnahme an der Hauptstraße 50 nicht mehr möglich war, habe man die Pläne verworfen.
Die Mieteinnahmen sollen dauerhaft gesichert werden sollen, darum werden keine Wohnungen verkauft. „Eine sichere Geldanlage im Sinne unserer Bankmitglieder und Kunden ist unser Geschäftsinteresse, nicht der Bau, der ausschließlich dem Verkauf von Immobilien gilt“, begründet Ostermann, warum viele Kauf-Anfragen abgelehnt wurden. Begonnen wurde jetzt mit dem Bau eines zweiten Wohn- und Geschäftshauses, einem „Zwilling“, durch den man dank frühzeitiger Planung noch die strategischen Ziele der Bank erreichen könne.
Wurde schon bei der Bauplanung auf die Verbindung und Zusammengehörigkeit zwischen dem neuen Wohn- und Geschäftshaus und der Bank geachtet, gilt das für eine weitere Einrichtung: Ein Blockheizkraftwerk in der Bank produziert Strom und versorgt den Neubau mit Wärme. Durch die Bauausführung und durch die gemeinsame Heizungsanlage können Folgekosten deutlich minimiert werden. Die Vermietung der Großtagespflege und der noch freien Wohnungen übernimmt die Immobilienabteilung der VR-Bank in Südoldenburg, informiert die Leiterin der Abteilung Marketing, Pia van de Lageweg.